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Jeder Tropfen zählt - Neue Methode zum Recycling von Speisefetten von Verbrauchern

Jeder kennt das Problem, nach dem Kochen, Braten oder Frittieren bleibt am Ende immer Fett oder Öl zurück. Was tun damit? In den Müll? Oder einfach in den Abfluss? Meist schwingt ein schlechtes Gewissen mit. Zurecht! Die Reste von Speisefetten aus Privathaushalten sind eine große Belastung für die Öko- und Abwassersysteme und verursachen große Kosten.

Doch es geht auch anders: Hier kommt „Jeder Tropfen zählt“ ins Spiel. Bei dem 2018-2020 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Nachhaltigkeitsprojekt geht es darum, genutzte Speisefette und -öle aus Privathaushalten signifikant und damit klimawirksam zu sammeln, aufzubereiten und an die mittelständischen Hersteller von Biokraftstoffen für Pkw, Lkw, Bau- und Landmaschinen, Schiffs- und Flugverkehr weiterzugeben. Die Haushalte sammeln in einem frei-Haus verteilten Mehrwegsammelbehälter sämtliche im Haushalt anfallenden, gebrauchten Speiseöle und -fette. Der Behälter kann öffnungszeitenunabhängig an autarken Sammelautomaten, die an den täglichen Be- und Versorgungswegen (häufig bei Supermärkten) der BürgerInnen stehen, kostenlos gegen einen frischen Behälter getauscht werden.

 

Der Landtagsabgeordnete Armin Waldbüßer ist von dem Projekt überzeugt. „Speisefette aus privaten Haushalten sind ein großes Problem für Abwasserentsorgung und den Naturschutz, hier ist Handlungsbedarf.“ Bei seinem Besuch in der Zentrale von „Jeder Tropfen Zählt“ in Thalmässing konnte sich der Abgeordnete von dem einfachen aber effektiven Sammelsystem überzeugen. „Speisefette zu sammeln und energetisch zu nutzen ist überfällig. Die unkomplizierte Art der Sammlung ermöglicht es jedem Haushalt verantwortungsvoll mit Speisefetten umzugehen. Das ist zukunftsträchtig und sollte Schule machen“

 

Aktuell sind bereits ca. 450.000 BürgerInnen in die „Jeder Tropfen Zählt“ Sammlung integriert. 2022 haben nach dem Landkreis Roth auch die Städte Fürth und Erlangen die Sammlung auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Weitere Pilotsammlungen laufen in den Landkreisen Eichstätt, Erlangen-Höchstadt, Forchheim, Fürth, Neumarkt und Weißenburg-Gunzenhausen sowie im Baden-Württembergischen Hohenlohekreis. Im Frühjahr 2023 werden Kommunen im Landkreis Nürnberger Land und zwei Stadtbezirke Ingolstadts mit der Sammlung beginnen und so in Kürze 500.000 BürgerInnen mitsammeln. Der Hohenlohekreis hat am 07.11.22 beschlossen die Sammlung als erster Landkreis in Baden-Württemberg flächendeckend auszuweiten

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