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Corona-Virus und keine Ende ...

Die Ausbreitung des Corona-Virus schreitet rasant vorwärts. Immer neue Maßnahmen zu ihrer Verlangsamung und damit zum Schutz von Leben werden verordnet, so wie jetzt wieder am Sonntag. Den einen ist das immer noch zu wenig, den anderen gehen die Eingriffe in die Bürgerrechte schon zu weit. Niemand weiß, was wirklich richtig ist und was und wann letztendlich zum Erfolg führen wird. In dieser angespannten Situation kann es dann untereinander auch zu Missverständnissen und Überreaktionen kommen, die niemand möchte, aber menschlich sind. Jeder Mensch hat eine andere Strategie mit den Auswirkungen der furchtbaren Corona-Pandemie umzugehen.

 

"Deutschland, Europa, ja die ganze Welt erlebt einen Ausnahmezustand, wie wir ihn zu unseren Lebzeiten noch nicht erfahren haben. Die Krise kann dramatische Folgen auf allen Ebenen haben und hat sie teils schon: gesundheitlich, persönlich, ökonomisch, gesellschaftlich. Menschen haben Angst, ihre Existenz zu verlieren, die sie sich lange aufgebaut haben, können Gehälter nicht mehr zahlen oder werden selbst arbeitslos, können ihre Miete nicht mehr bezahlen und schauen in einen ökonomischen Abgrund. Lieferketten werden unterbrochen, Produktionen eingestellt, eine Weltwirtschaftskrise droht.

Hinzu kommt, dass das, was uns als Gesellschaft ausmacht, nämlich das Miteinander, auf einmal kaum noch Raum haben kann... Keine Treffen mit Freunden, keine Familienbesuche, keine gemeinsamen Freizeitaktivitäten, keine Besuche im Altenheim, nicht einmal eine "normale" Beerdigung ist mehr möglich - "social-distancing" eben! Dies alles macht Angst und kann zu Anspannung, Aggression und Einsamkeit führen.

Deshalb ist klar, dass der Ausnahmezustand die Ausnahme bleiben muss. Und Ausnahme heißt, dass die Schritte evaluiert und immer wieder auf Angemessenheit und Wirksamkeit hin überprüft werden müssen. Vor allem Maßnahmen, die in Grundrechte eingreifen, müssen zeitlich befristet werden. Es ist besser, sie aktiv zu verlängern, als sie passiv einfach weiter laufen zu lassen. Wichtig ist auch, dass die politische Verantwortung für die Maßnahmen möglichst breit getragen und geteilt wird. Deshalb sind Grundgesetzänderungen, die die Legislative schwächen, der falsche Weg. Parlamente sind zu Recht Verfassungsorgane, die auch gemäß bestehender Regelungen in Ausnahmefällen anders getaktet tagen können.

Die ergriffenen Maßnahmen beruhen auf medizinisch-wissenschaftlichenEmpfehlungen. Aber sie sind am Ende politisch getroffen und müssen politisch verantwortet werden. Politisch zu entscheiden bedeutet immer abzuwägen zwischen dem Schutz von Gesundheit, dem sozialen Zusammenhalt, der Freiheit, der gesellschaftlichen Handlungsfähigkeit und der ökonomischen Auswirkungen und dann einen klugen, gangbaren Weg zu finden. Die Abwägung wird dann besser gelingen,wenn wir uns untereinander eine gewisse Fehlertoleranz zugestehen." www.gruene.de (Auszüge aus dem Brief des Bundesvorstandes der Grünen an die Parteimitglieder)

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